Jetzt wird’s ernst!

Ich habe eure tollen Vorschläge für die Satzung unseres geplanten Vereins unabhängiger Hunde zusammengefasst. Danke Mädels und Jungs, ihr habt euch mächtig ins Zeug gelegt. Wenn wir nur einen Teil eurer Vorstellungen in die Praxis umsetzen können, sind wir auf dem besten Weg zu einem paradiesischen Hundeleben.

Folgende Themen liegen uns am Herzen:

Nahrungs- und Genussmittel

Kekse und Kauartikel sind Grundnahrungsmittel. Sie stehen ganz oben auf dem Ernährungsplan. Die sogenannten Belohnerlis werden ab sofort bedingungslos an uns gegeben. Die Haltung, dass wir für erwünschtes Verhalten mit Spezialitäten verwöhnt werden, lehnen wir ab. Stattdessen fordern wir freien Zugang zu Leckerlidosen, Metzgereien, Bäckereien und zu allen Orten, an denen unachtsame Zweibeiner Krümel hinterlassen, die wir ungestraft genüsslich auflecken.

Wir alleine entscheiden, welche Leckerbissen unserem Verdauungssystem gut tun und wann, wo und wie oft wir sie aufnehmen. Unser Futter besteht aus mindestens drei Mahlzeiten täglich. Die Menüplanung erfolgt nach unseren Wünschen, die wir bei einer Verkostung unverblümt äußern. Wir bestehen auf Abwechslung im Speiseplan mit phantasievollen und wohl schmeckenden Gerichten. Wir haben stets freien Zugang zur Küche. Wir können jederzeit Zwischenmahlzeiten einfordern und uns den Fernsehabend mit Hundekräckern versüßen.

Auslauf und Ausbildung

Spaziergänge dienen einzig der Freude an der Bewegung. Diese wird weder durch unangebrachte Rückholkommandos mit Doppelpfiff oder „Hier“ noch durch andere Reglementierungen unterbunden. Dazu zählen Leine, Halsung und andere, überflüssige Ausbildungshilfen. Wir navigieren der Nase nach und bestimmen so die Spazierroute. Bei der Routenwahl verbitten wir uns jegliche Einmischung unserer geruchsunterbemittelten Zweibeiner. Wir entscheiden nicht nur wohin, sondern auch wann und wie oft wir auf Wanderschaft gehen. Störende Zäune und Türen sind zu entfernen. Wir plädieren für magische Türen, die sich auf Pfotendruck öffnen. Bälle, Dummys und Frisbees sind von unseren Zweibeinern auf jeden Spaziergang mitzuführen und werden auf unseren Wunsch so oft geworfen, bis wir genug davon haben. Ausbildung mit „Sitz, Platz und Warte“ hat auf Spaziergängen nichts verloren. Wir begleiten unsere Menschen gerne auf den Ausbildungsplatz, um ihnen zu zeigen, dass solche Kommandos nur dorthin gehören und in freier Wildbahn vollkommen überflüssig sind. Bei der Wahl der Hundeschule ist darauf zu achten, dass das Spiel mit Artgenossen höchste Priorität hat. Die Hundeführer dürfen uns gerne dabei zusehen, jedoch keinesfalls den Spielfluss unterbrechen.

Ruhezonen und Reinlichkeit

Wir fordern Schlafplätze in Himmelbettqualtität . Uns steht es frei, wann wir zu unseren Menschen unter die Decke schlüpfen oder das Sofa für uns beanspruchen. Diese Rückzugsmöglichkeiten stehen uns jederzeit offen, selbst dann, wenn wir unser Fell beim Spaziergang mit Hundeparfum benetzt haben. Liebe gewonnene Hundedecken, die endlich unseren Geruch angenommen haben, dürfen nicht ohne Rückfrage gewaschen werden. Unsere Zweibeiner müssen mit der Wohlfühlpatina unserer Liegeplätze zurechtkommen. Die Verwendung von Duftneutralisierern und stark parfümierten Waschmitteln ist strengstens untersagt. Fellpflege erlauben wir nur in Verbindung mit Wohlfühlmassagen. Schmutz auswaschen und striegeln bis zum Abwinken, nur um Lehm zu entfernen, lassen wir nicht mehr anstandslos über uns ergehen. Wir ziehen zu jeder Jahreszeit ein Bad in Bächen und Seen gegenüber Dusche und Badewanne vor.

Habe ich noch etwas vergessen?  Bitte prüft, ob alle eure Anliegen in dem vorläufigen Satzungsentwurf berücksichtigt sind. Vermutlich werden unsere Zweibeiner irgendwann so weit sein, dass sie gerne mal einen Tag mit uns Hunden tauschen möchten.

Ein fröhliches, erwartungsfreudiges wuff, euer Ipo