Genussfähig

Wer sagt ich sei verfressen, der kennt mich nur zu wenig. Topfklappern, Kochdunst, Gemüseduft – all das interessiert mich nicht die Bohne. Nudeldampf und Thunfischgeruch wecken mich aus dem Tiefschlaf. Der Platz neben dem Herd wird zum magischen Ort an dem ich erwartungsvoll verharre. Ich verfolge jeden Handgriff der Köchin und vertraue darauf, dass dieses himmlische Wesen ein großes Herz für mich hat. Was heißt: Sie legt ein großes Thunfischstück in meinen Napf, füllt ihn bis zum Rand mit Nudeln und mischt ein wenig Flockenfutter darunter. Fertig ist die Ipo selig machende Futterration.

Ich habe noch ein paar andere Speisen auf meiner Hitliste:

  • Kartoffeln, vorwiegend festkochend mit Olivenöl
  • Rohes Eigelb auf meinem Vollwertfutter „on top“
  • Parmesan, fein gehobelt mit Vollkornspaghetti und etwas gedünstetem Hühnerfleisch
  • Hüttenkäse, um das fade Alltagsfutter aufzupeppen
  • Ofenfrisches Baguette direkt beim Bäcker (ich darf da nicht rein, aber mein Blick ist eindeutig: Ich bin kurz vor dem verhungern)
  • Bratwurst und Maroni am Weihnachtsmarkt. Bis jetzt bin ich gescheitert. Frauchen und Herrchen bleiben eisern. Nicht mal die herabfallenden Krümel darf ich wegputzen. Ich habe unzählige Passanten auf meiner Seite: „Der arme Hund, kriegt der etwa nichts ab?“ Wildfremden Menschen fällt auf, dass ich hungrig bin und ruhig ein Kilo mehr auf den Rippen haben dürfte. Nur meine eigene Familie verwehrt mir den Snack.

Ich liebe die mediterrane Küche, bin aber auch für eine gute bayerische Brotzeit durchaus zu haben. Statt trockenen Keksen wünsche ich mir in der Gipfelhütte das nächste Mal eine frische Breze aus Frauchens Rucksack. Sie braucht doch beim Bäcker im Tal nur eine Breze mehr kaufen. Wenn’s denn sein muss, trage ich meine Brotzeit selbst den Berg hoch.

Wenn ich so überlege, gibt es eigentlich fast nichts, was ich nicht liebend gerne verputze. Deshalb bin ich aber noch lange nicht verfressen. Ich weiß nur ganz genau, was mir gut tut und was dazu auch noch gut schmeckt. Experimentierfreudig bin ich allemal.

Nein, mein Futter fresse ich nicht – das kommt äußerst selten vor. Da muss es mir gesundheitlich richtig schlecht gehen. Selbst dann habe ich noch Futterfavouriten – Dinkelzwieback mit Sonnenblumenöl gebacken und knuspriges Knäckebrot. Die Vorliebe für Knäckebrot wurde mir von meiner Mutter in die Wiege gelegt. Sie weicht Besuchern mit Knäckebrotmitbringsel nicht mehr von der Stelle und pfeift voller Vorfreude die Luft durch die Backen. Das habe ich mir abgeschaut und meine Vorliebe für Knäckebrot hat sich bei Freunden, Bekannten und Besuchern unseres Hauses herumgesprochen. Das nenne ich Erziehung!

Also bis bald, euer genussfähiger Ipo

PS: Schreibt mir doch welches eure Lieblingsgerichte sind.

Dieser Beitrag wurde unter News veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Genussfähig

  1. AlohaIpo Ipo sagt:

    Hallo Ihr zwei süssen Goldie Mädels,

    ich muss schon sagen – Ihr seid tatsächlich echte Gourmets. Knäckebrot ohne Beilage wisst ihr zu verschmähen, ehe es nicht mit einer Delikatesse verziert wird. Finde ich gut und habe ich vorgemerkt. Grüner Pansen und frische Forelle, Hackfleischtorte zu Weihnachten, da kann man das Gemüse ruhig mit verdauen.
    Zauberhafte Weihnachten für euch und euer Rudel und danke für die Deluxe Tipps. Ein spannendes, neues, gesundes und leckeres Neues Jahr.
    Wuff, Euer Ipo mit Zweibeinern

  2. AlohaIpo Ipo sagt:

    Hallo Groß Ipo!
    Danke für deine Gourmetipps. Werde versuchen den ein oder anderen bei Frauchen zu platzieren. Auch euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest und viele leckere Rezepte und tolle Erlebnisse für 2015.
    PS: Bei uns war Schnee in den Bergen. Aber heute ist mir mein Winterpelz viel zu warm. Mal sehen, ob zumindest in den Bergen ein Weihnachstsspaziergang durch den Schnee möglich ist.
    Wuff Euer Ipo samt Aloha Rudel

  3. Bonny & Kensy sagt:

    Hallo Ipo,
    wir sind 2 Goldie-Mädels (3 1/2 J. und 2 J.) aus Breckerfeld im Sauerland.

    Ganz hoch im Kurs stehen bei uns außer grünem Pansen noch frische Forellen und Lachsfilet mit Kräuternudeln an Lachsöl (so heißt das wohl in der Haute Cuisine).
    Knäckebrot mögen wir auch sehr, am liebsten mit einer Scheibe Gouda oder mit Leberwurst, sabber!!! Und Weihnachten gibt’s für uns Hunde-Hackfleischtorte mit Zucchini, Kräutern und Möhren, da sabbern wir beide schon vor dem Backofen wenn es anfängt zu duften…

    Wir wünschen Dir und Deinen Zweibeinern schöne Weihnachten und einen guten Rutsch!

    Liebe Grüße von Bonny & Kensy und ihren Zweibeinern Michael und Susanne Hoffmann

  4. Tanja sagt:

    Hallo Leidensgenosse!
    Das kann ich gut verstehen. Wir waren am Sonntag auch auf dem Weihnachtsmarkt und der Weg war gepflastert mit ganz vielen feinen leckeren Sachen. Aber stell Dir vor, ich durfte nichts davon probieren. Frauchen meinte nur das ich zuhause schon zu Abend gefressen habe. Na gut, das stimmt aber so ein kleiner Abendsnack geht immer. Ich kann mich gar nicht entscheiden was mein absolutes Lieblingfressen ist. Aber wenn mein Frauchen das Fressen vorbereitet, frisches Fleisch mit gedünstetem Gemüse und dann noch Parmesan darüber gibt, kann ich mich kaum beherrschen und mir tropft der Speichel wie aus einem Wasserhahn auf den Boden:-). Und wenn sie in der Küche arbeitet bleibe ich auch immer in der Nähe damit ich schnell zur Stelle bin wenn etwas runter fällt. Ich wünsche Dir und Deiner Familie schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr und diesmal mit viel Schnee bitte. Liebe Grüße von Ipo und seiner Familie
    P.S. Ich bin inzwischen nicht mehr klein Ipo, ich bin schon groß! Wuff

Kommentare sind geschlossen.