Azurblauer Himmel, blühende Wiesen und smaragdenes Meer. Seit Monaten träumen wir von unserer Frühjahrsreise mit Ipo nach Sardinien. Voller Vorfreude verstauen wir Windsurfutensilien, Hundefutter, kurze Hosen und Sommerkleidung in unserem Wohnwagen und ziehen los Richtung Süden. Wir passieren den Brenner und lassen das graue Schmuddelwetter hinter uns. Die Berge sind noch schneebedeckt, aber in den Tälern Südtirols und in der Toskana blühen die Wiesen und die Sonne lacht vom Himmel.
Davon haben wir geträumt.
Sardinien empfängt uns mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. In kurzen Hosen sitzen wir am Meer und schlürfen Cappuccino. Ipo lässt seinen Winterpelz los. Wenn er sich schüttelt fliegen tausende Haare durch die Gegend. Vier Tage aalen wir uns im Frühling bis instabiles Wetter im Mittelmeer unseren Urlaubsgenuss jäh stoppt. Der Wind treibt dunkle Wolken über das Land. Ein Gewittertief jagt das nächste. Es schüttet, blitzt, donnert und hagelt. Wir verkrümeln uns im Wohnwagen, den Strandbars und nutzen die Regenpausen für Strandspaziergänge mit Ipo. Eingepackt in dicke Jacken, Hosen und in warmen Schuhe wandern wir am Meer entlang und können nur träumen von atemberaubender Strandkulisse. Der Wetterbericht verspricht täglich Besserung. Die Erde ist so feucht, dass warme Sonnenstrahlen die Luft mächtig aufdampfen und innerhalb weniger Stunden wieder für Gewitter sorgen, welche der Wetterbericht nur schwer voraussagen kann. Es vergeht keine Nacht in der nicht Regen auf unser Wohnwagendach trommelt und die Wege am Campingplatz unter Wasser setzt. Die Einheimischen sprechen von typischem Winterwetter, dass sich dieses Jahr leider bis ins späte Frühjahr festsetzt.
Schlechtes Wetter hat uns eikalt erwischt.
Das miese Wetter drückt auf unsere Stimmung, aber unsere Urlaubslaune lassen wir uns nicht verderben. Bei Regen und Kälte haben wir die Strände für uns alleine. Ipo kann nach Lust und Laune herumtoben und das geltende Strandverbot für Hunde wird nicht kontrolliert. Die Restaurantbesitzer haben Erbarmen und lassen uns mit Ipo in die warme Stube. Der Trockner am Campingplatz funktioniert gut und läuft auf Hochtouren. Fünf Euro je Trockenvorgang sind gut investiert um nach einer Stunde wieder in trockene Kleidung zu schlüpfen. Zum Ende unserer Reise hat der Wettergott Erbarmen und schickt uns ein Mittelmeerhoch. Ipo lässt den Winterpelz wieder los und wir genießen Sardinien, wie wir es kennen und lieben. Als wir am Hafen von Oblia ein letztes Mal auf unsere Lieblingsinsel blicken geht die Sonne am Horizont unter und taucht die Hügel und das Meer in ein wunderbar zartes Licht. Auch wenn wir dieses Frühjahr vom Wetter enttäuscht wurden hat uns Sardinien gut getan und wir haben einmal mehr völlig neue Seiten an dieser wunderbaren Insel entdeckt.
Strandvergnügen bei jedem Wetter.
Ipo kam auf seiner zweiten Sardinienreise voll auf seine Kosten. Drei Wochen war jeder Tag vollkommen ausgefüllt. Hätten wir nicht ab und an einen „R-Tag“ zur Regeneration eingelegt, hätte er das Pensum an Laufen, Sprinten und den vielen Eindrücken nicht gepackt. Zu Hause, zurück im Alltag wird er vermutlich als Bürohund unter dem Schreibtisch Langeweile haben. Aber auch wir müssen wieder in einen anderen Tagesrhythmus und in den Alltag zurückfinden und uns mit Büroarbeit arrangieren. Süßes Nichtstun und in den Tag hinein Leben ist bis zur nächsten Reise nur an wenigen Tagen drin.
Ciao bella Sardegna. Bis nächstes Mal – hoffentlich bei Sonnenschein.